Mein Weg aus dem Übergewicht

OP-Bericht Liposuction

OP- Bericht Liposuktion Oberschenkel

Am 03.05.2012 war es soweit. Ich durfte in die Operative Tagesklinik Wiesbaden einrücken.

10 Uhr

Ankunft in der Klinik. Nach keiner kurzen Anmeldung hieß es, das alles etwas im Verzug ist und noch ca. ½ Stunde dauern würde. Okay, also ab ins Wartezimmer, rückwärts wieder raus (war knallevoll) und auf dem Gang die Beine vertreten. Wiesbadener ½ Stunden scheinen aber anders zu sein als anderswo.

11:45 Uhr

Endlich wurde ich zum Vorbereiten geholt. Ziemlich lange ½ Stunde, lach. Nun hieß es Tschüß sagen zu meinem Mann. Es fiel wie immer schwer. Die Nervosität holte mich abrupt wieder ein. Was kam da auf mich zu? Ich bekam eine „Zelle“ zugewiesen. Die Betten waren nur mit Vorhängen getrennt, da ja alles ambulant ablief. Meine Sachen konnte ich in ein Schränkchen tun und durfte mich sogleich umziehen. Da lag ich dann wieder und wartete.

Dann kam eine Schwester zum Zugang legen und Fragebogen ausfüllen. Letzteres war ja kein Problem, aber an meinen Venen verzweifelte sie dann sogleich. „Ach Herrje, nee, das soll die Ärztin mal selber machen.“ Tja, tiefliegende Rollvenen halt. Aber Moment mal? ÄrztIN?? Auf meine Nachfrage hin ob ich denn nicht Herrn Dr. XXX habe (bei dem ich auch mein Vorgespräch hatte), hieß es nein, aber er sei auch im Hause. Ich lehnte dankend ab und die Schwester fragte. „Warum das denn?“ – „Ehrlich? Ich kann mit dem üüüüberhaupt nicht.“ Sie lachte und meinte nur „Sie brauchen nichts weiter sagen , alles klar“.

12:15 Uhr

Die Anästhesistin kam und war auch nicht gerade sehr begeistert von meinen Armen. „Ich fühle rein gar nichts….ich steche halt einfach mal auf gut Glück. Der Zugang muss ja rein.“ Aber so was war ich ja gewohnt. Und siehe da, nach etwas „Bohren“ lag die Nadel goldrichtig. Sie entschuldigte sich noch mal fürs Pieksen und verabschiedete sich bis gleich.

12:25 Uhr

Auf ging es in Vorraum vom OP und Dr. Scholz kam zum Anzeichnen. Sofort fühlte ich die Anspannung weichen und wurde ruhiger. Er begrüßte mich herzlich und fing sogleich an Muster in grün auf mich zu malen. „Bis gleich“ sagte er und lachte noch mal.

12:35 Uhr

Auf in den OP und auf die Liege. Saukalt war es da drinnen. Bibber. Die Schwester lagerte mich richtig und klemmte mich überall an und die Anästhesistin kam auch dazu. „So, jetzt geht es gleich los.“ Und kam wieder das blöde Zeugs von dem mir schwindelig wird.





12:40 Uhr

Der letzte Blick auf die Uhr.

14:40 Uhr

„Die OP ist vorbei. Wie geht es Ihnen?“. Ich nickte, denn so ganz wach war ich noch nicht, aber zumindest immer noch im OP-Saal. Dr. Scholz war auch noch da und zeigte mir sein Ergebnis im Behälter. Das wäre ne ganze Menge, das hatte er so nicht erwartet. Rechts 1,7 Liter Fett und links 1,6 Liter. WOW, so viel? Dann verabschiedete er sich und ich schob mich auf das Bett rüber, merkte dabei, dass ich das Mieder schon an hatte, und wurde zurück auf die Station in meine Zelle geschoben. Und schon fing ich an zu schlottern und zu zittern, wie immer nach einer Narkose. Sofort bekam ich Heißluft unter die Decke und es wurde langsam besser. Der Blutdruck wurde alle paar Minuten gemessen, und es war andauernd jemand bei mir zum Schauen.





14:55 Uhr

Ich bat darum meinem Mann Bescheid zu geben, damit er sich keine Gedanken machte und ihn bitte zu holen. War wohl schlechtes Timing mitten im Schichtwechsel. Denn eine halbe Stunde später war immer noch keiner da. Ich bat noch einmal darum und schon flitzte eine Schwester los.

15:25 Uhr

Super, ich musste aufs Klo. Klasse. Bettpfanne funktionierte nicht. Das Mieder ist zwar im Schritt offen, aber im Liegen funzt das nun mal trotzdem nicht wirklich. Aufstehen war der Schwester auch nicht wirklich recht, weil ich immer noch zitterte, aber es half ja alles nichts. Ichmusste halt dringend.

Also links und rechts eine Schwester eingehaktund auf die Bettkante gesetzt. Und was passierte? Igitt, pfui bäh…..mir wurde ja prophezeit, dass es eine Riesensauerei geben würde, weil sich noch viel Wasser in den Beinen befinden würde nach der OP, dass nach und nach ablaufen würde durch die kleinen Löcher. Aber so viel? Das war so eklig. Da das Mieder bis zum Knöchel runter reicht, sickerte die ganze Schose den Stoff entlang bis runter zum Fuß, wo es dann eine lustige Lache unter den Füßen bildete. Das war so peinlich, auch wenn ich nichts dazu konnte. Kurzerhand wurde von unten Kompressen ins Mieder gestopft, dann ich erst mal aufs Klo gehen konnte, ohne eine Blut-/Wasserspur hinter mir herzuziehen. Zum Glück hatte ich Badeschlappen dabei. Der Kreislauf machte mit, also rauf auf die Füße und aufs Klo gewackelt. Schmerzen hielten sich bis dahin noch in Grenzen, da ja auch ein lokales Betäubungsmittel unter de Haut gespritzt wurde. Klappte also alles ganz gut. Als ich erleichtert zurück kam, war auch mein Mann da und schaute auf die Sauerei vor meinem Bett. Nun war die Frage, wie komme ich nach Hause ohne das ganze Auto einzusauen? Aber die Schwester hatte da so ihre Tricks. Einfach um die Beine Wickelauflagen rumwurschteln, fest tapen und fertig. Das funktionierte wunderbar.

16:00 Uhr

Da ich jetzt eh schon auf den Füßen war, durfte ich auch nach Hause gehen. Wunderbar. Auf die Hose verzichtete ich, da die ja eh durchgeweicht wäre. So hielt ich mir vor den offenen Schritt einfach was davor, wurde auch noch von der Schwester gegen Blick abgeschirmt, hakte mich bei meinem Mann ein und schlich zum Aufzug. Unten beim Auto angekommen kam das nächste Problem. Die Schmerzmittel in den Beinen ließen nach. Autsch! Also irgendwie ins Auto reingequält und nach Hause gefahren. Man glaubt gar nicht, wie viele Hubbel und Löcher auf Hessen Straßen zu finden sind. Jedes einzelne wurde mir schmerzhaft bewusst.

16:30 Uhr

Zu Hause angekommen musste ich ja auch wieder raus aus dem Auto. Hölle! Ich fluchte und hatte Tränen in den Augen vor Schmerzen (mir wurde regelrecht übel) „Von wegen wie ein starker Muskelkater, dem haue ich einen auf die Backen beim nächsten Besuch!“ „Naja…“ kam es von meinem Mann. „Was?“ fauchte ich. „Dr. Scholz hat mich noch mal abgefangen und gefragt, ob wir genug Novalgin zu Hause hätten, weil es bestimmt etwas stärker weh tun würde, weil es so enorm viel war, was er rausgeholt hat.“ Aha, das erklärte doch schon wieder einiges, auch wenn es mir in dem Moment nicht wirklich half.

Die Verbände wurden noch im Hof gewechselt (die waren von der halben Stunde so was von vollgesaugt), damit ich nicht alles in der Wohnung dreckig machte. Wir einigten uns auch auf die Wickeltechnik. Jochen schützte dann erst mal das Sofa mit Folie, darüber eine alte Decke und darauf von mal diese Wickelauflagen. Damit ja nichts auf den Stoff durchging. Dann kam er zu mir und meinte, ich könnte jetzt rein gehen. Lustiger Kerl! Ich wusste vor Schmerzen nicht mehr wo ich überhaupt war. Wie sollte ich denn bitte die 5 Stufen in die Wohnung hoch kommen? Horror! Gefühlte 3 Stunden später hatte ich es geschafft und lag auf der Couch und verlangte sofort nach Novalgin. Eine halbe Stunde später wirkte es und ich schlief ein, wie immer nach der Einnahme von den Tropfen.

18:00 Uhr

Endlich etwas essen und bitte so wenig wie möglich bewegen. Ich beschloss die Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Unser Schafzimmer liegt nämlich im 1. Stock. Und das traute ich mich nun wirklich nicht.

19:00 Uhr

Schönen Gruß vom Kreislauf….der machte beim Toilettengang nämlich eben mal Feierabend. Ich habe es gerade noch auf die Couch geschafft. In dem Moment als ich das Mieder öffnete (denn obwohl unten offen, lief nicht unbedingt alles am Stoff vorbei) schoss anscheinend das Blut in die Beine und der Rest war unterversorgt.

Aber beim ersten Blick auf die Beine wusste ich dann doch wieder, warum ich mir DAS angetan habe. Wenn die Schwellungen erst mal weg sind, dann wird das glaube ich richtig gut. Die Haut ist zwar schrumpeliger als vorher (logisch ist ja auch leerer), aber das wird ja im Dezember behoben. Aber die großen Fettpolster auf der Vorderseite sind definitiv weg.

Fazit: Ich habe es mir (jetzt 4 Tage nach OP) viel harmloser vorgestellt mit den Schmerzen. Die kleinen Löchleins (ich glaube 12 insgesamt) sind zu, es suppte auch nur noch die erste Nacht über, aber dafür sammelt sich im Moment extrem viel Wundwasser und Co. in den Beinen. Im Moment habe die Schmerzen das Stadium eines heftigen Muskelkaters. Treppen sind aber nach wie vor noch schwierig und schmerzhaft. Aber Bewegung tut auch gut. Die Innenseiten der Schenkel sind leicht blau/lila verfärbt, aber das hält sich in Grenzen. Warten wir ab wie sich alles entwickelt.

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