Mein Weg aus dem Übergewicht

Schlauchmagen

Rüsselsheim, den ___

Krankenkasse
z.Hdn. ???
Straße
PLZ Ort



Antrag auf Kostenübernahme einer Magenverkleinerungs-Operation (Schlauchmagen)





Sehr geehrter Herr XXX, sehr geehrte Damen und Herren,

weg damit, das sage ich mir seit nahezu 23 Jahren und habe es schon so oft ausprobiert. FDH, verschiedene Diäten, Tropfen, Ernährungsumstellung/-beratung mit und ohne Weight Watchers, abnehmen unter ärztlicher Kontrolle, Sport…….aber - ich bin gescheitert.

Deswegen habe ich mich nach vielen Überlegungen und mit Zustimmung meines Hausarztes - Dr. XXX in PLZ Ort - (Anlage 1), in dessen Praxis ich schon viele Jahre Patientin bin (auch wenn zwischenzeitlich der Arzt aus Altersgründen wechselte, vorher Herr Dr. XXX) meiner Frauenärztin – Frau XXX in PLZ Ort – (Anlage 2), meinem Orthopäden – Dr. XXX in PLZ Ort - (Anlage 3) und meiner Psychotherapeutin – Frau XXX in PLZ Ort – (Anlage 4), entschlossen eine Adipositasklinik aufzusuchen und mich beraten zu lassen, mit dem Ziel eine Magenverkleinerung in Form einer Schlauchmagen-Operation (Anlage 5) durchführen zu lassen. Denn so kann es definitiv nicht weiter gehen. Der Eingriff wird im Krankenhaus in Frankfurt-Sachsenhausen (Team von Prof. Dr. Weiner) vorgenommen. Eine Empfehlung der Klinik liegt diesem Antrag bei (Anlage 6).

Warum ich mich mit meinen Ärzten zusammen für diese Methode der Magenverkleinerung entschieden habe? Für mich ist diese Methode die erfolgversprechendste, da ich weder ein „Süß-Esser“ (Sweet Eating) bin noch habe ich unkontrollierte Fressattacken (Binge Eating). Beides ist deutlich aus meinem beigefügten Ernährungstagebuch (Anlage 7) zu ersehen. Für mein Übergewicht sind zu große Essensportionen das Problem.

Seit nunmehr knapp 23 Jahren leide ich an – anfangs leichtem – Übergewicht. Bereits im Alter von 15 Jahren begann ich mit meinen ersten Diätversuchen (Anlage 8), leider bisher nur mit kurzfristigen Abnahmen gefolgt vom berühmten „Jojo-Effekt“. Mit aktuell einem Körpergewicht von 130 kg bei einer Größe von gerade mal 150 cm, was einem BMI von knapp 58 entspricht, leide ich inzwischen an einer morbiden Adipositas Grad III (Anlage 9), die 1997 von der WHO weltweit als Krankheit anerkannt wurde (Quelle: Adipositas Gesellschaft Deutschland).

Vor 7 Jahren wurde im Rahmen einer genetischen Untersuchung (erfolgte aufgrund mehrerer Fehlgeburten) bei mir der „Faktor V Leiden“ entdeckt (Anlage 10 + 11). Aufgrund dieser Tatsache ist mein Übergewicht lebensgefährlich für mich. Dank meines Frauenarztes, des GPR Klinikums in Rüsselsheim und entsprechender Medikation (Immuntherapie und tägliches Heparin spritzen) , war es mir möglich einen gesunden Sohn zur Welt zu bringen. Recht schnell nach der Entbindung versuchte ich immer wieder mein Gewicht in den Griff zu bekommen, was leider bis heute fehlschlug. Allein schon aus dieser Sicht der Dinge muss dringend etwas geschehen, aber auf herkömmliche Weise schaffe ich das nicht.

Zur Vorbeugung vor eine Thrombose wird folgendes empfohlen:

Regelmäßige Bewegung > ich gehe 1-2 mal in der Woche schwimmen
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr > ich trinke 1,5 – 3 Liter täglich
Vermeiden von langem Stehen oder Sitzen > bei langen Reisen spritze ich vorbeugend Mono-Embolex (siehe Rezept im Anhang von Anlage 11)
Nikotinverzicht > ich bin und war schon immer Nichtraucher
Verzicht auf hormonhaltige Kontrazeptive (z.B. Anti-Baby-Pille) > nehme ich seit Bekanntwerden der Gerinnungsstörung nicht mehr
Gewichtsreduktion > und genau da brauche ich Ihre Hilfe

Auch hier ist der Schlauchmagen die Operation erster Wahl, da hier ein Teil des Magens erhalten bleibt. Sollte ich irgendwann einmal aufgrund des Faktor V Leiden doch regelmäßig blutverdünnende Medikamente nehmen müssen (z.B. Marcumar-Tabletten), wäre dies kein Problem. Im Gegensatz zu einem Magenbypass (Anlage 12), der zwar höhere Gewichtsverluste verspricht, aber aufgrund der fehlenden Magenoberfläche Medikamente nur in flüssiger Form verwerten kann.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass mein Übergewicht das Resultat meiner falschen Ernährung und inzwischen auch der mangelnden Bewegung (Anlage 13) ist, doch zum aktuellen Zeitpunkt es mir physisch leider nicht möglich mehr Sport als angegeben zu betreiben, um mein Gewicht zu reduzieren. Dies lässt sich nach einer Schlauchmagen-Operation und der daraus resultierenden Gewichtsabnahme wieder in ein besseres Lot bringen, was ich ja auch möchte, da ich immer viel Sport gemacht habe, als es noch ging. Eine begleitende Ernährungsumstellung ist natürlich selbstredend und mir nicht fremd, da ich dies schon zweimal mit Weight Watchers geschafft habe (Anlage 14).

Dass ein solcher Schlauchmagen kein „Wundermittel“ ist, ist mir durchaus bewusst. Ich sehe ihn vielmehr als „Freund und Helfer“, der mich tagtäglich unterstützen und mir in den Momenten hilft (mich sogar zwingt) durchzuhalten, in denen ich sonst versagt habe. Durch eine solche Reduzierung der Magengröße wird die Aufnahme von Fetten und zu großen Portionen so nachhaltig umstrukturiert und unterbunden, dass hier ein Zurückfallen in alte Essgewohnheiten nicht möglich ist.

Ich habe mich ausführlich mit dem Thema Adipositas-Chirurgie beschäftigt und mich bezüglich OP-Möglichkeiten, OP-Methoden, Voraussetzungen, Risiken, Auswirkungen und Nachsorge, sowie mit der Operation einhergehenden Ernährungsumstellung und der notwendigen Mitarbeit (Compliance) meinerseits ausgiebig informiert. Mir ist vollauf bewusst, dass diese Operation an einem an sich gesunden Organ durchgeführt wird. Jedoch sehe ich darin meine einzige, vielleicht sogar letzte Chance / Ultima ratio mein Gewicht an ein annähernd normales Maß zu reduzieren und endlich wieder richtig am Leben teilnehmen zu können (Anlage 15), da mir doch vieles versagt bleibt (Anlage 16). Auch besuche ich seit einiger Zeit eine Adipositas-Chirurgie-Selbsthilfegruppe in Sachsenhausen (Anlage 17), um mich mit gleichgesinnten und teilweise auch schon operierten Menschen auszutauschen. Dies hat mich in meinem Beschluss sehr bestärkt.

Laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie der Adipositas erfülle ich die folgenden Voraussetzungen für diese adipositaschirurgische Maßnahme:

BMI über 40 > mein BMI beträgt zurzeit 57
Übergewicht seit mehr als 5 Jahren > ich kämpfe seit knapp 23 Jahren mit meinem Übergewicht
Alter zwischen 18 und etwa 60 Jahren > ich bin 37 Jahre alt
Mitarbeit des Patienten (Patienteneinsicht; Compliance) > es erfolgt bereits eine Ernährungsumstellung auf gesund und ausgewogen
Mehrere negativ verlaufene Diätversuche > siehe Anlage 4
Keine Depressionen (Anlage 11) > liegt nicht vor
Keine Schilddrüsenerkrankung (Anlage 12) > alle Schilddrüsenwerte liegen im grünen Bereich
Keine Alkohol- oder Tablettenabhängigkeit > nicht vorhanden

Durch eine Kombination aus meiner Compliance, effektiver Bewegung (zurzeit nur schwimmen, aber sobald es geht auch wieder Radfahren, reiten und tanzen) und der Ernährungsumstellung wird der Schlauchmagen zu den besten Langzeitergebnissen im Bezug auf das Erreichen meines Normalgewichtes und vor allem dem Halten danach, und so auch zu besserer Gesundheit, mehr Lebensqualität und vor allem einer deutlich längeren Lebenserwartung führen.

Um Ihnen und mir ein langwieriges und zusätzlich verteuerndes Widerspruchsverfahren zu ersparen, bitte ich Sie, mich bei meinem Vorhaben zu unterstützen, damit ich in Zukunft endlich wieder ein lebenswertes und normales Leben führen kann, indem ich wieder meinen vielfältigen Interessen und sportlichen Hobbies nachgehen kann.

In Hoffnung Ihrer positiven Antwort

verbleibe ich mit freundlichen Grüßen





Nicole Kuhne
 

Anlagen:

  • Attest Hausarzt / Blutbilder / Überweisungsschein
  • Attest Frauenärztin
  • Attest Orthopäde
  • Attest Psychotherapeutin
  • Informationen Schlauchmagen
  • Empfehlung Krankenhaus Sachsenhausen
  • Ernährungstagebuch (Auszug)
  • Diätversuche / Gewichtslebenslauf
  • Informationen Adipositas
  • Informationen Faktor-V-Leiden
  • Befund Humangenetikerin
  • Informationen Magenbypass
  • Sportlebenslauf
  • Bescheinigung Weight Watchers
  • Erwartungen nach der Operation
  • gesundheitliche und persönliche Folgen
  • Bescheinigung Selbsthilfegruppe
  • multimodales Konzept
  • Bilddokumentation

Kostenzusage der Krankenkasse

Kostenzusage für eine Magenverkleinerungs-Operation (Schlauchmagen)

Guten Tag Frau Kuhne,

wir freuen und Ihnen mitzuteilen, dass die mhplus die Kosten für eine Magenverkleinerungs-Operation (Schlauchmagen) für Sie in einem zugelassenen Krankenhaus übernehmen kann. Die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Leistungen liegen vor. Voraussetzung ist, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme eine Versicherung bei der mhplus Betriebkrankenkasse besteht.

Die Kostenübernahme umfasst die allgemeinen Krankenhausleistungen, soweit und solange Krankenhasubehandlung medizinisch erforderlich ist. Zusätzlich mit dem Krankenhaus vereinbarte Wahlleistungen können zu Lasten der mhplus leider nicht Anspruch genommen werden.

Wir wünschen Ihnen eine gute und erfolgreiche Behandlung.

Gerne beantworten wir Ihre Fragen

Freundlichen Grüße
Ihre mhlpus



 

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